Basteln an der Bachelorarbeit

Ich habe mir 2 Wochen Urlaub genommen um an meiner Bachelorarbeit für Volksschullehramt “zu basteln”. Eigentlich wollte ich sie fertig schreiben, aber dafür reicht die Zeit einfach nicht.

Ich möchte in meiner Bachelorarbeit untersuchen, wie die Arbeit mit (e)Portfolios den Kompetenzerwerb unterstützen kann.

Kompetenzerwerb ist im Moment in aller Munde, fast eine Art Modewort. Im Endeffekt ist dieser Begriff aber überaus schwammig. Und es gibt einfach noch ziemliche Unklarheiten was den Lernprozess an sich betrifft betrifft.

Was klar ist:

Kompetenzen werden durch Lernprozesse erworben.

Was ist jedoch eine Kompetenz überhaupt? In jeder Disziplin werden sie anders formuliert und demnach anders gemessen, es gibt unzählige Arten von Kompetenzen, man verirrt sich dadurch schon sehr leicht im Kompetenz-Dschungel.

Die Bachelorarbeit soll jedenfalls zwei Fachrichtungen verbinden: Soziologie und Mediendidaktik

Ich kann und sollte mich nicht zu lange mit dem Kompetenzthema aufhalten, aber ich muss mich jedenfalls eingängig damit beschäftigen, da es die Basis für weitere Untersuchungen darstellt.

Folgende Aspekte sind für den Kompetenzerwerb relevant, und werden laut meiner Recherchen in der Literatur oft betont:

  1. Die Rolle von Vorwissen: Je mehr da, umso mehr Kompetenzerwerb.
  2.  Höhere kognitive Prozesse ansprechen – mehr Kompetenzerwerb

Ich werde versuchen all meine Ausführungen von Kompetenzen in der Arbeit auf diese zwei Punkte hinzuführen. Dabei muss ich andere Aspekte zu Kompetenzen gezwungenermaßen ausblenden, aber ich muss meine Arbeit einfach eingrenzen, anders geht es nicht. Ich muss auf eine klare Argumentationslinie achten.

Danach werde ich folgende Punkt 1) und Punkt 2) näher beschreiben. Punk 1) werde ich theoretisch mit Polanyi untermauern. Bisher habe ich Polanyi aber immer eher aus anderen Blickwinkeln betrachtet, also eher dem Blickwinkel der Lehrperson als Lernenden und nicht der SchülerInnen als Lernenden. Das wird dann schon noch etwas Arbeit werden, es ist sehr abstrakt teilweise. Punkt 2) werde ich mit Blooms Taxonomie belegen. Das ist leicht, denn hier gibt es Querverbindungen zu den Bildungsstandards, die auf Lernergebnissen basieren und Blooms Taxonomie (eigentlich die überarbeitete nach Anderson&Krathwohl) ja für das Schreiben von Lernergebnisse empfohlen wird. Trägt zur Qualitätssicherung des Unterrichts bei.

Für Punkt 1: Ich könnte das ePortfolio als Werkzeug zur Lernwegdokumentation näher untersuchen, um implizites Wissen sichtbar und nutzbar zu machen.

Für Punkt 2: Ich könnte hier beschreiben, wieso und auf welche Arten das ePortfolio gerade für höhere kognitive Levels geeignet ist.

Aber hier muss klar sein:

Das wären dann zwei verschiedene Kapitel, eines zu Vorwissen und implizitem Wissen und eines zu höheren kognitiven Prozessen.

Damit könnte ich die erste Forschungsfrage beantworten:

  • Welchen Mehrwert kann Portfolio-Arbeit in der Grundschule für den Kompetenzerwerb, insbesondere im Sinne der Bildungsstandards, bieten?
    • Vorwissen (Implizites Wissen, Polanyi): Besonders die Möglichkeit der Einbindung und Strukturierung von Vorwissen durch Portfolioarbeit unterstützt den Kompetenzerwerb. Portfolios berücksichtigen das breite implizite Wissen von SchülerInnen und machen es nutzbar für weitere Lernerfahrungen.
    • Höhere Kognitive Prozesse (Taxonomie, Bloom/Krathwohl):Die ePortfolioarbeit eignet sich besonders, um höhere kognitive und metakognitive Prozesse anzusprechen, was die Förderung des Kompetenzerwerbs unterstützt.
Genau darauf eingehen, wie höhere kognitive Prozesse und Vorwissen den Kompetenzerwerb unterstützen kann ich jetzt nicht, das ist auch nicht meine Forschungsfrage. Ich werde jedoch kurz darauf eingehen in meinem ersten Kapitel zum Kompetenzerwerb.

Weitere Forschungsfragen

  • Wie kann der Einsatz von neuen Medien die Portfolio-Arbeit in der Grundschule bereichern?
  • Welche zusätzlichen Kompetenzen können SchülerInnen durch die ePortfolio-Arbeit im Vergleich zu der herkömmlichen Portfolio-Arbeit erlangen?
Diese Forschungsfrage stellt die digitale Variante des Portfolios in den Mittelpunkt. Es soll vor allem aus Blickwinkel Neue Medien und Sozialisation betrachtet werden.
In einem einleitenden Kapitel zu Beginn muss jedoch betont werden, dass das ePortfolio sich aus der Portfolioarbeit heraus entwickelt hat und seine elektronische Variante ist. Es gilt für das ePortfolio alles, was auch für das Portfolio gegolten hat. Mir kommt es vor, dass die Portfolioarbeit auch durch das ePortfolio einen gewissen Aufschwung bekommen hat, und die Vorteile des Portfolios sogar verstärkt. Das sollte alles in die Einleitung.
Jedenfalls wird dann das “e” in ePortfolio näher beleuchtet.
  • Definition und Merkmale von ePortfolio (vergleich zu herkömlicher Portfolioarbeit, Schnittmenge der Merkmale untersuchen, Unterschiede untersuchen)
  • Wie wird ePortfolio-Arbeiten in der Grundschule umgesetzt?
  • Medienkompetenz: Was ist das? Welche Empfehlungen gibt es dazu? Wie hilft ePortfolio beim Aufbau dieser? (Nationalen Bildungsbericht einbeziehen eventuell)

Aber wie bringe ich hier die Sozialisation in die Arbeit? Ich denke, es ist eine Frage des Framings. Ideal wäre es, die gesamte Arbeit in einen soziologischen Gesamtkontext zu framen. Sozialisation und gesellschaftliche Teilhabe würden sich hier anbieten.

 

 

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