Blog to Grow. Durch Bloggen lernen.
Von der Idee zur Umsetzung: Meine Erfahrungen mit der Entwicklung und Umsetzung des Teilmoduls “Blog to Grow” zum Thema Bloggen und Soziale Medien im Bereich Human Resources.
Ich beschreibe, was die Entwicklung des Teilmoduls angestoßen hat und wie das didaktische Design ausgelegt ist. Darüber hinaus berichte ich über den Einsatz von digitalen Werkzeugen und wie man durch Bloggen die Hochschule für professionelle Communities öffnen kann.
Bloggen und in sozialen Netzwerken tätig sein – das ist ein wichtiger Teil meines Berufs. Instructional Design und Technologie-Einsatz beim Lernen und Lernen sind meine Leidenschaft. Für den Universitätslehrgang PKNM habe ich ein neues Lern- und Lehrkonzept entwickelt, designt und umgesetzt. Es wurde im Rahmen des Moduls “Virtuelle Kooperation” angeboten. Gemeinsam mit meiner lieben Kollegin Elke Lantschik haben wir die Studierenden in dem Modul betreut. Edmund Panzenböck hat als Lehrgangsleiter den Rahmen geboten und uns tatkräftig unterstützt – es war auch das aller erste Modul des neuen Studienjahrgangs und sollte einen Einstieg in das Studium bieten.
Bloggen? Wieso eigentlich?
Vorbilder an der Donau-Universität Krems
Seit Januar 2015 blogge ich nun beruflich. Anstoß war dabei Prof. Peter Baumgartner, der damals das Department für Interaktive Medien und Bildungstechnologien geleitet hat. Mit seinem Blog “Gedankensplitter” und seiner Twitter-Präsenz war er mein erstes Vorbild und von ihm habe ich viel gelernt. Dabei hat auch Wolfgang Rauter eine wichtige Rolle gespielt, der damals für die Social Media-Aktivitäten im Department zuständig war. Ich hatte großes Glück, dass ich mit Peter und Wolfgang arbeiten durfte.
Vorbilder an der FH Burgenland
Im Herbst 2016 habe ich mein Studium “Angewandtes Wissensmanagement” an der FH Burgenland bei Studiengangsleitung Barbara Geyer-Hayden gestartet. Das ideale Studium für mich: Auch dort wurde Bloggen und Teilnahme an sozialen Netzwerken groß geschrieben. Durch das Studium konnte ich mich weiter entwickeln und entfalten und meine digitale Identität schärfen. Der Working Out Loud-Ansatz, der im Rahmen des Studium vorgestellt und gelebt wurde, kam da gerade richtig.
An dieser Stelle möchte ich mich nochmal bei Barbara bedanken – und auch bei meinen StudienkollegInnen, mit denen immer ein bereichender Austausch stattgefunden hat: Beim Heurigen, im Seminarraum und online auf Twitter und Facebook. Damals haben wir zu Beginn des Studiums den Hashtag #MAWM16 “geboren”.
Der Vorteil von #MAWM16: Wir können auf Twitter die Aktivitäten unseres Studiengangs nachverfolgen und ich schaue noch immer gerne hin und wieder rein. #MAWM16 war nicht nur ein Hashtag, sondern Teil unserer Gruppen-Identität.
Startschuss für “Blog to Grow”
Bei einigen gemeinsamen Brainstorming-Sessions haben Lehrgangsleiter Edmund Panzenböck und ich überlegt, wie wir Blogging konkret in das PKNM Lehrveranstaltungsprogramm und -konzept zu übernehmen. Es gab bisher schon einen ePortfolio-Ansatz. Der Blogging-Ansatz ist definitiv gut anschlussfähig an das Grundkonzept des Lehrgangs und ergänzt diesen um zeitgemäße Aspekte der virtuellen Kommunikation und Kompetenzentwicklung.
Wie kann man Blogs von Portfolios abgrenzen?
“Your blog proves that you’re up to date with trends and the thinking in your field of expertise, and that people trust you (via their comments and feedback on your posts). Your portfolio showcases the work that will guide clients to understand what you’re capable of and get you your next job.”
https://www.foliowebsites.com/blog/whats-the-difference-between-a-website-a-blog-and-a-portfolio-site, abgerufen am 12.2.2020
Das Zitat zeigt gut den groben Unterschied. Beim Bloggen geht es auch stark um Vertrauen und dass man zeigt, dass man am Puls der Zeit ist. Beim (Show-Case) Portfolio werden die besten Werke präsentiert. Auf einer Webpräsenz können die Übergänge fließend sein, vor allem wenn man mehr in Richtung Lernportfolio und weniger in Richtung Show-Case Portfolio denkt (hier werden verschiedene Portfolio-Typen erklärt).
Didaktisches Design
Basierend auf der Formulierung von intendierten Lernergebnissen habe ich “Blog to Grow” gestaltet. Dabei habe ich die Einbettung in das übergeordnete Modul “Virtuelle Kooperation” berücksichtigt sowie die allgemeinen Ziele des Studienganges. Im Rahmen von 1ECTS sollten die Studierenden folgende Lernergebnisse zeigen:
- Sie können eine für Sie passende Blogging-Plattform auswählen.
- Sie können die Relevanz von sozialen Netzwerken und Blogging für HR diskutieren.
- Sie können einen Blogpost schreiben.
- Sie können einen Blogpost im WWW promoten.
Für die Erlangung dieser Lernergebnisse habe ich eine Reihe von Aufgabenformaten entwickelt, um den Aufbau der Kompetenz bei den Studierenden zu unterstützen. Technische Untersützung wurde unserem Techniker Gregor Pirker geboten, der immer zur Stelle war, wenn Studierende oder auch ich seine Unterstützung gebraucht haben. Vielen lieben Dank dafür, lieber Gregor! Ohne dich wäre das Modul nicht so erfolgreich verlaufen.
Welche digitalen Werkzeuge habe ich gewählt?
Articulate Rise
Ich habe bereits davor mit Articulate Rise experimentiert – etwa für das Projekt ApprEnt (Förderung des dualen Studienformats) habe ich einen Kurs mit Articulate Rise gestaltet. Visuell ansprechend und intuitiv zu nutzen – dies sind große Pluspunkte von Articulate Rise. PKNM ist ein Fernlehrgang, der rein online stattfindet – da muss die Strukturierung und Aufmachung der digitalen Lehr- und Lernressourcen passen und einladen sein.
Moodle
Eingebettet wurde das Articulate Rise-Input in Moodle. Dort findet auch das “Lehrmanagement” statt: Kalender, Abgaben, summative Bewertung.
Where the Magic happens: Mattermost
Im Rahmen des Inputs via Articulate Rise habe ich mehrere Kapitel erstellt – jedes Kapitel mit einem “Lessons Learned”-Block sowie einer Chatting-Aufgabe. Gechattet wurde in Mattermost, eine Open-Source Alternative zu Slack, bei uns an der Donau-Universität Krems gehostet und damit Sicherheit der Daten gewährleistet. Mattermost wurde insbesondere für Reflexionsfragen und formatives Feedback genutzt.
Blogparade & #PKNM10: Universität öffnen & Kontakt mit Communities suchen
Ganz im Sinne des WorkingOutLoud-Ansatzes wollte ich den Studierenden ermöglichen, die virtuellen Communities im HR zu erkunden. Werkzeug dazu war der Hashtag #PKNM10 sowie eine Blogparade.
Durch den Aufruf der Blogparade wollte ich unsere Aktivitäten öffnen: Für HR-Professionals und HR-Communities. Dies ist gelungen und ich freue mich wirklich sehr darüber! Mehr dazu kann man hier nachlesen:
Am 18.2. wurde ich von Recruiting-Spezialistung Claudia Lorber als Impulsgeberin beim XING Puls HR Wien Event eingeladen – darüber freue ich mich sehr und es ist ein weiterer Schritt zur Öffnung von Universitäten und für den besseren Austausch zwischen Universitäten und Unternehmen bzw. der Öffentlichkeit.
Lessons Learned
Das Design und die Umsetzung des Moduls sowie die Ausarbeitung der strategischen Einbindung in den Lehrgang haben mir viel Spaß bereitet. Ich durfte in die virtuelle Welt des HR eintauchen und dabei viel lernen. Darüber bin ich sehr dankbar, auch für die ganzen Blogbeiträge, die bei der Blogparade abgegeben wurden!
Ich möchte mich bei den KollegInnen aus #PKNM10 für ihr Engagement und ihr Input bedanken. In einem Lehrgang für Weiterbildung zu unterrichten bedeutet immer auch selbst viel dazu zu lernen. Man hat es mit Professionals mit einigen Jahren Berufserfahrung zu tun und der Lernprozess ist ein Miteinander. Ich hoffe, dass die Studierenden etwas mitnehmen konnten und bin für den Austausch mit den KollegInnen aus #PKNM10 dankbar!
Was sagst du dazu?
Wie findest du das vorgestellte Lehr- und Lernkonzept?
Warst du vielleicht selbst dabei, entweder als Studierende/r oder als Teilnehmende/r an der Blogparade? Wie siehst du das mit der Öffnung der Universität und von Lehrgängen, hast du dadurch etwas “mitnehmen” können?