Ab ins virtuelle Panopticum? 3 Gründe warum es sich lohnt.

Mein Impulsvortrag beim XING Puls HR Wien Event am 18.2.2020

  • XINGpuls Impulsvortrag
  • PKNM Studierende beim XING Puls Event. Zuerst virtuell - dann real getroffen!
  • XINGpuls Impulsvortrag - Full House! Ein tolles Veranstaltungsformat mit spannenden Inputs und Diskussionen.

Beim #XINGpuls Event am 18.2.2020 durfte auf Einladung von Claudia Lorber und Rene Rumpler mit einem Impulsvortrag beitragen. Mein Thema war: Was sind die Gefahren im Web? Was hält vielleicht auf, dass man darin aktiv wird? Und wieso lohnt es sich trotzdem? Es folgt eine Zusammenfassung des Vortrags und am Ende des Blogposts stehen alle Vortragsfolien via Slideshare zur Verfügung.

Dabei habe ich einen kleinen Auszug aus meinen Coaching-Einheiten im Teilmodul “Blog to Grow” des Lehrgangs Personalmanagement und Kompetenzentwicklung mit neuen Medien an der Donau-Universität Krems präsentiert. Darüber hinaus habe ich die Ergebnisse der #PKNM10 Blogparade eingebaut und vorgestellt.

Das virtuelle Panopticum


Das analoge Panopticum – Metapher für den virtuellen Raum? (Presidio Modelo – Picture by I, Friman (2005), CC BY-SA 3.0)

Bei einem Panopticum handelt es sich um eine Bauweise, die etwa für Gefängnisse oder Fabriken genutzt wurde. Im Bild oben sieht man, wie ein Panopticum aussehen kann. In der Mitte sitzt der Wärter im Turm, in den Zellen sitzen die Insassen. Letztere sehen den Wärter/die Wärterin im Turm nicht, diese/r könnte sie jederzeit beurteilen und bewerten. Und im schlimmsten Fall bestraften.
Soziale Netzwerke haben einen ganz ähnlichen Effekt: Man wird jederzeit beobachtet, weiß aber nicht von wem und was sich diese Menschen denken. (Waycott et al. 2017) Durchaus ein Risiko, durch Interaktionen im Netzwerk wird man angreifbar und im Worst Case hat man es mit Trolls zu tun oder kassiert unbeabsichtigt einen Shitstorm.

3 Gründe, wieso es sich dennoch lohnt…

“We do not learn from experience…we learn from reflecting on experience” (John Dewey)

Gerade am Arbeitsplatz hat man es mit informellem Lernen zu tun (dies hat auch PKNM-Vortragende Christiana Scholz in ihrem Blogpost für die #PKNM10 Blogparade gut beschrieben). Diese Art lernen basiert auf täglichen Erfahrungen und resultiert in einen Pool an impliziten Wissen.

Der Nachteil: Diese Art Wissen äußert sich meist wie ein “Bauchgefühl”, man kann aber oftmals nicht genau artikulieren, wieso man so fühlt. Durch Reflexion lässt sich Wissen explizit formulieren, dadurch kann man besser darauf aufbauen, es thematisieren und gezielt einsetzen. Und vor allem: Weitergeben! Und zwar nicht nur 1:1 durch Lernen als Vorbild, sondern bis zu einem gewissen Grad auch 1:N – da das Wissen explizit verbalisiert wurde. Wer sich mehr für dieses Thema interessiert, denen empfehle ich bei Nonaka & Takeshi sowie Polanyi hineinzuschmökern. Mit Prof. Peter Baumgartner habe ich auch ein Buchkapitel (“Is tacit knowledge communicable?”) dazu publiziert, das vielleicht interessant sein könnte.

Branding. Vertrauen schaffen.

Ein stabiler und kontinuierlicher Web-Auftritt auf Blogs und Online Communities schärft die eigene digitale Identität und schafft Vertrauen.

Selbstmarketing reflektiert die Fähigkeiten, Kompetenzen und den Lebensstil von Individuen. Die Entwicklung einer persönlichen Marke ist ein kontinuierlicher Prozess, der die Interaktion mit anderen erfordert – online sowie offline (Johnson 2017). Kernpunkt ist hier wieder: Die Online Community. Finde die Leute, mit denen du dich austauschen möchtest, mit denen du Kontakt pflegen möchtest. Dabei hilft es offen zu bleiben und vor allem: Teilen, liken, kommentieren.

Zusammenarbeit

Blogging kann die Zusammenarbeit in (virtuellen) Teams stärken.

Die Glaubwürdigkeit durch den stabilen und kontinuierlichen Online-Auftritt kann die Kooperation in virtuellen Teams erleichtern. Es wird Vertrauen in die Person geschaffen, die Teammitglieder können einen besser einschätzen und wissen, wie sie auf einen zugehen können. Die Unsicherheit wird reduziert. Das hilft auch dabei, dass man ein neues Mindset erwirbt, so schreibt auch Sabine Kainrath in ihrem #PKNM10 Blogpost:

“Anstelle zu denken ‘Wissen ist Macht’, kann HR eine Vorbildstellung erzielen, nämlich ‘Wissen teilen ist Macht’.“

Sabine Kainrath

Präsentationsfolien

Auf Slideshare sind alle Folien des Impulsvortrags bei XINGpuls verfügbar, auch Links zu weiterführender Literatur.

Einen tieferen Einblick…

Und wer sich näher für das Thema interessiert, dem/der kann das den Universitätslehrgang Personalmanagement und Kompetenzentwicklung mit Neuen Medien ans Herz legen! Lehrgangsleitung Edmund Panzenböck und sein Team geben dir gerne Auskunft.

Zusammengefasst…

Es gibt viele Gründe sich mit und ohne Blog in das virtuelle Panopticum zu wagen. 3 Gründe habe ich hier aufgeführt: Lernchancen, Branding & Vertrauen sowie verbesserte Zusammenarbeit. Ganz wichtig ist aber: Die Power liegt in der Community und im Austausch.

Markus Fischer hat es auf Twitter auf es auf Twitter perfekt zusammengefasst:

Wollt ihr den Schritt ins Panopticum wagen?

Plant ihr in Zukunft aktiver in sozialen Netzwerken teilzunehmen und zu lernen? Habt ihr noch Zweifel oder denkt ihr, dass ihr noch das ein oder andere lernen möchtet, bevor ihr damit losstartet? Oder begnügt ihr euch lieber mit einer BeobachterInnen-Rolle? Was überfordert euch manchmal an sozialen Netzwerken wie Twitter, Instragram und Co.?

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4 Responses

  1. Ich durfte live dabei sein: Ein wirklich gelungener Vortrag! Danke für die Inspiration!

    Womit ich oft hadere im Zusammenhang mit sozialen Netzwerken ist die Authentizität. Jedes Netzwerk verlangt eine andere Art der Kommunikation. Dabei authentisch zu bleiben fühlt sich manchmal wie eine Kunst an. Es wurde darüber gesprochen, dass es im ersten Schritt wichtig sei, sich Gedanken zu machen, wie man eine Online-Community aufbaut und sich richtig in ihr verhält, bevor man sich im nächsten Schritt überlegt, wie beispielsweise ein Blog-Beitrag überhaupt aufgebaut sein sollte. Ich würde sogar noch einen Schritt davor setzen und reflektieren: Wer bin ich und wie soll sich das in meiner digitalen Identität widerspiegeln?

    Trotz dieser Herausforderung finde ich soziale Medien faszinierend und eine Bereicherung, denn es erschließen sich neue Möglichkeiten zum Netzwerken, zum Lernen, um Kreativität zu fördern und letztlich auch, um reale Begegnungen einzuleiten.

    Danke fürs Teilen der Links und Unterlagen!

    Beste Grüße, Lilly Wagner – Positive Psychologin mit Visionen

  2. isabell Grundschober says:

    Vielen lieben Dank für das Feedback und den Kommentar, Frau Wagner! Ich bin da ganz bei Ihnen!

    ” Wer bin ich und wie soll sich das in meiner digitalen Identität widerspiegeln?” –> bevor ich die Studierende ins WWW geschickt habe und sie den ersten Blogpost geschrieben haben, gab es im Teilmodul genau diese Komponente. Reflektieren, was man von sich preisgeben will in der digitalen Welt und welchen Eindruck man erzeugen will, welche Seiten man von sich zeigen mag.
    Dies sollte man dann, auch später, wenn man schon länger in Online Netzwerken und Communities aktiv ist, immer wieder mal reflektieren. Auch meine persönliche digitale Identität und das, was ich über mich preisgebe im Netz, hat sich verändern in den Jahren.

    Liebe Grüße und weiterhin viel Spaß beim Lernen und Kreativ sein in den sozialen Netzwerken,

    Isabell

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