Pattern Mining im Validierungsprozess
Unsere neue Publikation ist erschienen! Gemeinsam mit meiner Kollegin Stephanie Nestawal habe ich mir genauer angesehen, wie das Finden, Herausarbeiten und Beschreiben von Handlungsmustern (“Pattern Mining”) genutzt werden kann, um Lernen am Arbeitsplatz und in der Freizeit an der Hochschule anzuerkennen. Gerade kollaboratives Pattern Mining im Validierungsprozess ist besonders empfehlenswert, da der Gruppenprozess im Rahmen der Bewusstwerdung des eigenen Könnens viele Vorteile mit sich bringt.
Validierung? Was ist das?
Im Validierungsprozess möchten ValidierungskandidatInnen ihre Kompetenzen, die sie täglich in Arbeit und Freizeit zeigen, an der Hochschule als ECTS anrechnen lassen. Eine super Sache. So lässt sich Zeit sparen und man genau da im Lernweg ansetzen, wo man sich als Lernende/r gerade befindet. ValidierungsberaterInnen helfen den KandidatInnen dabei, ihre Kompetenzen sichtbar zu machen.
Validierung von informellem Lernen: Alles andere als trivial
Erfahrungslernen führt zu implizitem Wissen. Die Art von Wissen ist schwer artikulierbar und den ValidierungskandidatInnen oftmals nicht einmal bewusst. Dies führt zu Herausforderungen, insbesondere in der Phase der Identifikation von Lernergebnissen. Ein kleiner Hinweis: Die Kompetenzen der KandidatInnen werden üblicherweise durch Lernergebnis-Formulierungen “greifbar” gemacht.
Gerade bei fächerübergreifenden (transversalen) Kompetenzen hat man als KandidatIn oftmals einen “blinden Fleck” und man tut sich selbst schwer zu sehen, was man eigentlich im täglichen Leben so gelernt hat. Auch der Zusammenhang zum Nationalen Qualifikationsrahmen oder einem bestimmten (standardmäßigen oder individuell gestalteten) Curriculum ist oft für LaiInnen nicht klar. Hier braucht es Unterstützung von BeraterInnen.
Beratung und Austausch: Zentral für erfolgreiche Validierungsprozesse
Es bedarf einer tiefgreifenden, dialogbasierten Auseinandersetzung mit dem Erfahrungslernen. BeraterInnen im Validierungsprozess unterstützen KandidatInnen auf der Suche nach vorhandenem implizitem Wissen durch Hinweise in professionellem Handeln und Performanz in Arbeit und Freizeit. Beim Pattern Mining für Validierung von informellem Lernen werden erfolgreiche Handlungsmuster durch Reflexion von Erinnerungen und der Analyse von Artefakten identifiziert.
Pattern Mining im Validierungsprozess: Den Musteransatz als Kommunikationswerkzeug im Validierungsprozess nutze
Mit dem Musteransatz nach Christopher Alexander wurde ein Kommunikationswerkzeug vorstellt, das diese erfolgreichen Handlungsmuster mit ihren impliziten Anteilen vermitteln kann. Die Methode des „Pattern Minings“ unterstützt ValidierungskandidatInnen bei der Identifikation und Dokumentation erfolgreich angewandter Handlungsmuster. Sie bildet dadurch eine wichtige Grundlage für die Bewertung von Lernergebnissen in Validierungsprozessen.
Wie genau Pattern Mining umgesetzt werden und sich im Validierungsprozess einfügen kann, beschreibe ich im Buchkapitel „Pattern Mining als Methode zur Unterstützung der Validierung von informellem Lernen”:
Grundschober, I., & Nestawal, S. (2022). „Pattern Mining“ als Methode zur Unterstützung der Validierung von informellem Lernen. In M. Fellner, A. Pausits, T. Pfeffer, & S. Oppl (Hrsg.), Validierung und Anerkennung non-formal und informell erworbener Kompetenzen an Hochschulen. Rahmenbedingungen, Erfahrungen und Herausforderungen. (Bd. 3). Waxmann. https://door.donau-uni.ac.at/o:1580
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