Wissensmanagement durch Mustersprachen

Der Mustersprachen-Ansatz, ursprünglich vom Architekten Christopher Alexander entwickelt, ist ein ziemlich praktischer Ansatz. In diesem Blogpost erkläre ich was die Grundidee von Mustersprachen ist und welche Bedeutung diese für das Wissensmanagement haben.

Zu Beginn ging es darum: Wie kann ich Menschen, die nicht erfahrene Architekten sind, ermöglichen, auch in der Gestaltung der Lebensräume mitzuwirken? Nicht jeder kann Architektur, Inneneinrichtung, Bautechnik, etc. studieren.

Eine weitere Frage war dabei auch: Wie kann man schöne, passende, praktische bzw. “gute” Lebensräume entwickeln?

Der Architekt Christopher Alexander wollte dabei Laien sowie ExpertInnen dabei helfen:

  • Die Essenz bewährter Lösungen zu organisieren,
  • diese in einer verständlichen, ganzheitlicher Form festzuhalten und dadurch
  • die Kommunikation zwischen allen Beteiligten bei der Gestaltung von Lebensräumen zu fördern.
Muster

Muster in der Natur: Jedes Blatt ist einzigartig, dass alles nach einem gewissen Muster aufgebaut ist, ist kein Widerspruch dazu.

Dadurch kann wird die gesellschaftliche Teilhabe gefördert – Wissen (in Form von Muster bewährter Lösungen) wird für ALLE Menschen zugänglich und nutzbar! Wissen ist für ALLE da! Die Musterbewegung steht deswegen der Open-Source-Bewegung sehr nahe.

Muster werden dabei nicht als Vorlage verstanden, sondern als Struktur bzw. Konfiguration, die Anschluss an verschiedenste individuelle Situationen finden kann. Erfahrungswissen kann durch “Pattern Mining” explizit gemacht werden, auf eine Art, die so ganzheitlich wie möglich ist.

Das Muster beinhaltet folgende Elemente:

  1. Titel
  2. Visualisierung (Bild – für ganzheitliches Verständnis elementar!)
  3. Kontext
  4. Das Problem
  5. Die Lösung

Ein Muster kann auch weitere hilfreiche Elemente beinhalten, die hilfreich sind: Etwa Schlagwörter bzw. Metatags, Quellen, verschiedene Lösungsmuster, verwandte Muster, etc. Mehr dazu kann man auch HIER lesen!

Es bietet sich großes Potential für das Wissensmanagement in Organisationen, Erfahrungswissen in Muster zu erfassen. Ein Musternetz kann entstehen, das als Wissensspeicher für MitarbeiterInnen mit verschiedenem Erfahrungshintergrund zur Verfügung steht und die Kommunikation bzw. Basis für Verständnis wird damit gestärkt. Aber auch für persönliches Wissensmanagement bietet die Mustersprache Möglichkeiten, Erfahrungswissen zu explizieren und damit sichtbar zu machen. Ich habe dazu einen Artikel bei der PUARL 2016 präsentiert, der auch online verfügbar ist. Auch für die Konferenz in Växjö 2016 haben Peter Baumgartner und ich thematisiert, wie Mustersprachen dabei helfen können, implizites Erfahrungswissen zu explizieren.

Expliziert wird Erfahrungswissen laut Pattern-Ansatz mittels “Pattern Minings” – Näheres dazu in meinem nächsten Blogpost 🙂

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